Das Deutsche Archäologische Institut (DAI) vergibt jährlich ein sogenanntes Reisestipendium an herausragende NachwuchswissenschaftlerInnen. Den Stipendiaten und Stipendiatinnen soll dadurch ein längerer Aufenthalt in den Ländern des antiken Kulturbereiches ermöglicht werden, um so archäologische Monumente und historische Stätten intensiv erkunden zu können. Einer der diesjährigen Stipendiaten, Dr. des. Marcel Danner, promovierte über Wohnkultur im spätantiken Ostia und ist nun seit Oktober 2013 für ein halbes Jahr auf Reisen. Wohin es ihn bisher führte und was seine ganz persönlichen Highlights waren, schrieb er uns aus der Türkei.
"Verschiedene Länder und Kulturkreise erstmals kennenlernen"
L.I.S.A.: Seit Oktober 2013 bereisen Sie die Mittelmeerregion mit dem Reisestipendium des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI). Was bedeutet es für Sie als Archäologe das Reisestipendium erhalten zu haben? Welche Strecke haben Sie geplant und aus welchen Gründen?
Danner: Zunächst gibt mir das Reisestipendium die einmalige Gelegenheit, zahlreiche archäologische Stätten des Mittelmeerraums zu bereisen, deren Beschreibungen ich gelesen und deren Fotografien ich gesehen habe. Schon nach den ersten Wochen war mir klar, wie bereichernd diese Erfahrung in fachlicher Hinsicht ist. Jenseits der Begeisterung für die Archäologie ist es natürlich auch überaus spannend, auf diesem Wege verschiedene Länder und Kulturkreise erstmals kennenzulernen oder sich mit ihnen vertieft auseinanderzusetzen.
Bislang habe ich Teile Nord- und Mittelitaliens, das griechische Festland und den Westen der Türkei bereist. Im Januar werde ich mich vor allem in Süditalien und Sizilien aufhalten. Den Februar und den März will ich im westlichen Mittelmeerraum verbringen und dabei einzelne Regionen Südfrankreichs, Spaniens und Marokkos besuchen. Für mich war es besonders wichtig, die bedeutendsten archäologischen Stätten der klassischen Antike in Italien, Griechenland und in der Türkei kennenzulernen. Einen Einfluss auf die Reiseplanung hatte natürlich auch der Umstand, dass viele Länder des Nahen Ostens und Nordafrikas, die mich zweifellos ebenfalls sehr gereizt hätten, derzeit aufgrund der politischen Situation kaum guten Gewissens zu bereisen sind.
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