Im aktuellen LaG-Magazin steht das Verhältnis von Geschichtspolitik und Bildungsarbeit zur DDR im Mittelpunkt. Die, unter anderem aufgrund der zeitlichen Nähe zum Ende der DDR, teils heftig geführten Auseinandersetzungen um Deutungshoheiten und Interpretationen darüber wie der autoritäre und diktatorisch durchgesetzte Sozialismus zu deuten sei, wirken sich anhaltend auf die historisch-politisch Bildungsarbeit und das Geschichtslernen aus. Indirekt verhandelt wird dabei unter anderem der demokratische Charakter von Bildung überhaupt. Fragen darüber, ob und wie die Auseinandersetzung mit der NS-Geschichte und der DDR-Historie in der Förderlandschaft gegeneinander ausgespielt werden oder inwieweit der berühmte Beutelsbacher Konsens Bestand hat, stehen zur Debatte. In die Diskussion spielt auch hinein, ob sich die DDR überhaupt als monolithischer Staat deuten lässt und wie es um das Mitmachen der Bürger_innen bestellt war. Unterlag letzteres ausschließlich Zwang und gesellschaftlichem Druck, oder welche anderen Motivlagen existierten? Auch die Frage, inwieweit totalitarismustheoretische Geschichtsdeutungen überhaupt einen Beitrag zur Aufarbeitung der DDR-Geschichte beitragen können, oder ob sie nicht dazu führen die historisch-politische Bildung zum Nationalsozialismus in Konkurrenz zu setzen zur pädagogischen Arbeit über die DDR, wäre zu diskutieren.
Cornelia Siebeck setzt sich mit der von ihr konstatierten Renaissance des Totalitarismus auseinander. Dabei bezieht sich sich auf Anforderungen und Herausforderungen für die historisch-politische Bildungsarbeit.
Martin Jander widmet sich der von Salomon Korn im Zusammenhang mit desssen Rückzug aus der „Stiftung Sächsische Gedenkstätten" festgestellten „Waagschalenmentalität“, die vorherrsche, wenn es um die unterschiedlichen Gedenkpolitiken zu den Folgen von Nationalsozialismus und DDR ginge.
Elena Demke schreibt über das Spannungsfeld zwischen den normativen Erwartungen Lehren aus der mittels Vermittlung von Geschichte, Demokratie- und Menschenrechtserziehung zu ziehen und der Ansicht, dass historisches Lernen nicht zur Werteerziehung tauge.