Mit dem Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkriegs verbindet sich das Gedenken an die Befreiung der Konzentrationslager. So reist beispielsweise Bundeskanzlerin Angela Merkel am 3. Mai 2015 nach Dachau, um der Befreiung des dortigen Konzentrationslagers vor siebzig Jahren feierlich zu gedenken. Auch in anderen Konzentrationslagern in Europa fanden und finden Gedenkfeiern statt.
Welchen Stellenwert der Holocaust in den Erinnerungskulturen und historischen Narrativen in Europa einnimmt, wird Dr. Andrea Löw in einem Vortrag am 5. Mai 2015 erörtern. Andrea Löw ist stellvertretende Leiterin des Zentrums für Holocaust-Studien am Institut für Zeitgeschichte in München.
Beginn des Vortrags ist um 18.15 Uhr im Adalbert-Stifter-Saal im Sudetendeutschen Haus, Hochstraße 8, 81669 München.
Der Vortrag in der Reihe „Forum“ ist zugleich ein Festvortrag anlässlich des Erscheinens des ersten Bandes in der Publikationsreihe „Schnittstellen“: „Nationale Helden und jüdische Opfer. Tschechische Repräsentationen des Holocaust“ von Dr. Peter Hallama. Hallama untersucht darin die Möglichkeiten, Formen und Grenzen einer Erinnerung an die Shoah in der Tschechoslowakei von 1945 bis in die 1990er Jahre. Die Studie widerlegt die oft vertretene These vom »Tabu des Holocaust in der Tschechoslowakei« und trägt so zu einem differenzierteren Blick auf die tschechoslowakische Erinnerungskultur bei.
Die Reihe „Schnittstellen. Studien zum östlichen und südöstlichen Europa“, die bei Vandenhoeck & Ruprecht erscheint, versammelt aktuelle Forschungen zur Geschichte, Literatur, Kultur und Politik des östlichen und südöstlichen Europa. Die Arbeiten gehen überwiegend aus der Graduiertenschule für Ost- und Südosteuropastudien der Ludwig-Maximilians-Universität München und der Universität Regensburg hervor, in der transnationale Verflechtungsprozesse innerhalb der Region und zwischen Ost- und Südosteuropa und anderen Weltregionen untersucht werden.