„EuroVision – Museums exhibiting Europe” (EMEE) ist ein europäisches Entwicklungsprojekt für Museen, dessen Fokus auf nationalen und regionalen Museen liegt. Es läuft von 2012 bis 2016 und wird vom Kulturprogramm der Europäischen Kommission gefördert. Das Projekt erarbeitet einen innovativen, interdisziplinären Ansatz, der Museen die Möglichkeit gibt, ihre Objekte im breiteren Kontext der europäischen Geschichte zu reinterpretieren.
Im Rahmen dieses Projektes wird der Projektpartner Mag. Günther Friesinger vom 16. bis 18. April 2015 mit Studierenden der Universität Augsburg ein Projektseminar durchführen, dass sich mit den Möglichkeiten zu aktiver Teilhabe von Bürgerinnen und Bürgern an Stadt und Museum auseinandersetzt. Es steht unter dem Titel „Kurator_innen des Alltags: Recht auf Stadt! Recht auf Museum!“ und ist eng verknüpft mit den jüngsten urbanen Protestbewegungen, die Anspruch der Bewohnerinnen und Bewohnern auf Teilhabe an Ihrer Stadt zum Inhalt hatten – von Sexarbeiter_innen in Madrid, die sich gegen Vertreibung aus ihrem Viertel wehrten bis hin zu Künstler_innen in Hamburg, die durch Hausbesetzungen im „Gängeviertel“ Investorenpläne durchkreuzten. Bei der Besetzung öffentlicher Räume durch Recht auf Stadt-Bewegungen waren Örtlichkeiten politischer und gesellschaftlicher Diskurse, wie dies Museen sind, jedoch wenig relevant. Das Seminar untersucht, wie das bislang nicht erhobene Recht auf Museum künstlerisch artikuliert und die Verhandlung von Museen und ihren Öffentlichkeiten befördert werden kann. Oder anders, praxisbezogen formuliert: Wie können künstlerische Methoden die Einbeziehung heterogener Publikumsschichten ermöglichen und Bewohner_innen dazu ermächtigen, aktiv an ihrer Stadt und ihrem Museum mitzuarbeiten – und damit Kurator_innen des Alltags zu werden.
Univ-Lekt. Mag. Günther Friesinger ist Partner im EMEE Projekt. Er lebt in Wien und Graz als Philosoph, Künstler, Kulturmanager, Kurator und Produzent und setzte sich in den letzten Jahren verstärkt mit den Themen Kunst im öffentlichen Raum, Urban Hacking und Leerstände auseinander.
Kontakt:
Susanne Schilling
Universität Augsburg, Lehrstuhl für Didaktik der Geschichte
Telefon: + 49 (0)821 / 598 5555
E-Mail: susanne.schilling@phil.uni-augsburg.de
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