In seinem Abendvortrag „Die Thraker“ wird sich der Althistoriker Johannes Nollé auf die Spuren eines verschollenen Volkes begeben. Denn obwohl die Thraker einen fassbaren Beitrag zur Geschichte und Kultur des heutigen Europas geleistet haben, ist die Suche nach ihnen äußerst mühsam.
Der ‹griechische› Musikheros Orpheus, der durch Gluck, Offenbach und Rilke bis in unsere Zeit wirkt, galt als Thraker. Miltiades, der in der Schlacht bei Marathon über die Perser siegte, heiratete eine thrakische Prinzessin. Themistokles, der Sieger von Salamis und somit zweite Retter Griechenlands, hatte eine thrakische Mutter; der berühmte griechische Historiker Thukydides einen thrakischen Vater.
Aber wer waren die Thraker wirklich? Welche Bedeutung haben sie heute für uns und unsere Kultur? Waren die Thraker lediglich die Besitzer aufwändiger goldener Trinkgefäße, die uns in Ausstellungen wie ‹Das Gold der Thraker› locken? Sind sie die Vorfahren der heutigen Bulgaren oder die Namensgeber eines berühmten Gladiatortyps? Diese und andere Fragen wird Johannes Nollé in seinem Vortrag diskutieren.
Der Abendvortrag findet im Rahmen des internationalen Symposiums "Thrace – local coinage and regional identity: Numismatic research in the digital age" statt. Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung zum Vortrag ist nicht erforderlich.