Die dritte Akademievorlesung „Europa in globaler Perspektive“ widmet sich mit Vorträgen zweier Professoren für Neuere Geschichte den Fragen nach Ursprung, Verbreitung und Gültigkeit der Aufklärung. Akademiemitglied Prof. Dr. Barbara Stollberg-Rilinger begibt sich auf die Suche nach den Ursprüngen der europäischen Einheit und findet sie etwa in der Konkurrenz der damaligen Dynastien begründet. Sie argumentiert: „Was man damals Europa nannte, gewann seine Konturen vor allem durch die permanente Konkurrenz unter den verschwägerten Dynastien. Die strukturelle Friedlosigkeit führte zur Ausbildung eines gemeinsamen Handlungsrepertoires, mit dem Konflikte angefangen, ausgetragen und beigelegt wurden.“
WESSEN AUFKLÄRUNG? GLOBALGESCHICHTLICHE PERSPEKTIVEN
Vortrag von Prof. Dr. Sebastian Conrad
Prof. Dr. Sebastian Conrad vertritt im Anschluss die These, dass die Aufklärung nicht nur „als ein europäisches Ereignis verstanden“ werden könne. Sein Vortrag zeichnet vielmehr dessen „globale Karriere“ nach und verweist auf die Auswirkungen dieser globalen Vernetzung auf das „Konzept der Aufklärung selbst“.