Im Rahmen der Vorlesungsreihe werden die vielfältigen Aspekte wassertechnischer Großprojekte in unterschiedlichen Regionen der Erde in Form von öffentlichen Vorträgen und Expertengesprächen näher beleuchtet und der interessierten Öffentlichkeit vermittelt. Die weiteren Termine können dem angehängten Flyer entnommen werden.
Wasser ist global gesehen eine knappe Ressource. Die Lösung schwerer Nutzungskonflikte beschäftigt nicht nur Politik und Wirtschaft. Vielmehr umfassen Konflikte um Wasser auch ethische Fragen. Wie kann Wasser gerecht geteilt werden? Welche Verantwortung tragen wir für zukünftige Generationen? Vor zehn Jahren ist aus der Diskussion um die Nutzungsrechte von Wasser der Begriff der Wasserethik entstanden. Armin Grunwald beschreibt in seinem Vortrag die Herausforderungen an Wasserethik anhand praktischer Beispiele.
Der Umgang mit Wasser ist kulturell unterschiedlich geprägt. Der Vortrag stellt die Wertvorstellungen in den monotheistischen und ostasiatischen Religionen sowie in der westlichen Moderne vor. Zur Lösung von Wasserkonflikten reichen diese kulturellen Prägungen jedoch nicht aus. An dieser Stelle ist ethische Reflexion gefragt, so Grunwald. Ihr Gegenstand ist nicht Wasser als solches, sondern menschliche Intervention in Wassersystemen und Wasserkreisläufen. Zu den diskutierten ethischen Prinzipien gehören das Recht auf Zugang zu Wasser, der Erhalt von Ökosystemfunktionen, die verantwortliche Nutzung von Wasser sowie die partizipative Regulierung des Umgangs mit Wasser.
Armin Grunwald ist Professor für Technikphilosophie am Institut für Philosophie des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT). Dort leitet er das Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse. Seit 2002 ist er außerdem Leiter des Büros für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag. Er ist Mitglied der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (Acatech).