Die Bibliothek für Zeitgeschichte präsentiert in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv Stuttgart eine Buchvorstellung mit Gespräch mit dem Historiker Professor Dr. Richard J. Evans (Cambridge). Nichts in der Geschichte passiert zufällig, alles ist Ergebnis geheimnisvoller Machenschaften - diese Vorstellung ist so alt wie die Geschichte selbst. Gerade jetzt finden Verschwörungstheorien immer mehr Anhänger und treten nirgendwo offensichtlicher zutage als in den revisionistischen Geschichtserzählungen über das Dritte Reich. Von den »Protokollen der Weisen von Zion«, über die »Dolchstoßlegende«, den Reichstagsbrand und Rudolf Heß' »Friedensangebot« an die Briten bis zu Hitlers Flucht aus dem Bunker zerlegt Richard Evans die einflussreichsten Legenden des Dritten Reichs und erkennt darin überraschende Muster.
Richard J. Evans war Professor an der Cambridge University. Seine Publikationen zur deutschen Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts und zum Nationalsozialismus waren bahnbrechend. 2012 wurde Evans von Queen Elizabeth II. zum Ritter ernannt. Zuletzt ist von ihm 2018 erschienen »Das europäische Jahrhundert. Ein Kontinent im Umbruch - 1815-1914«.
Reaktionen auf den Beitrag
Kommentar
Damit ist der oft genug akademisch geadelte Beweis eben auch nur eine leichenblasse Theorie. Solch ein eifernder Wettstreit der Theorien ist natürlich bestens geeignet, den eigentlichen Blick auf die Wahrheit vollends zu verstellen und damit wird am Ende jede Geschichte wieder zur Legende.
Auf diese Weise gelingt es aber jedem Theoretiker doch noch in die Fußstapfen des großen Homer zu treten, wenngleich er diese bei weiten nicht ausfällt.