Zu Baumans viel beachteten Schriften gehören auch Arbeiten, in denen der Autor typisierte Portraits von „postmodernen Zeitgenossen“ entwirft. Da gibt es etwa Reisende und Touristinnen, Vagabundinnen oder Flaneure, Schausteller oder Schauspieler. Manche dieser Figuren sind beliebte Metaphern für ein (z.B. „völlig verflüssigtes“, „diasporisches“) Selbst, das die Suche ‚nach sich‘ – angeblich – längst aufgegeben hat und obendrein nicht mehr für erforderlich oder erfreulich hält. „Identität, wozu? Identität – nein danke!“, diese in den Sozial- und Kulturwissenschaften so in Mode gekommene, nicht immer konsistent vorgetragene Devise findet sich auch in Schriften Baumans. In eigenartigem Widerspruch zu dieser Apologie eines identitätslosen Selbst stehen seine späteren Bemühungen, eine Moral fürs 21. Jahrhundert zu etablieren. Der Vortrag von Prof. Dr. Jürgen Straub von der Ruhr-Universität Bochum untersucht Baumans zeitdiagnostische Schriften, wobei ein komplexer Begriff „personaler Identität“ gegen verschiedene Varianten der Trivialisierung und Verflachung dieses sozial- und kulturwissenschaftlichen Grundbegriffs ‚verteidigt‘ wird. Wie dieser Begriff mit moralphilosophischen und -psychologischen Reflexionen verflochten ist, wird ebenfalls ausgeführt – mit und gegen Baumans Überlegungen.
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