Zum Weltfrauentag am 08. März möchten wir den Blick auf die Lage geflüchteter Frauen in Aufnahmeländern legen. Zweifelsohne sind sie weltweit häufig mit diversen Gefahren konfrontiert, jedoch lassen sie diese nicht passiv über sich ergehen. Anhand unserer Forschung mit geflüchteten Frauen in Uganda zeigen wir, dass Frauen gegen Gefahren vorgehen, ökonomische Netzwerke aufbauen und sich für Wandel einsetzen.
Geflüchtete Frauen werden häufig in einer gewissen Opferrolle dargestellt. Ohne Zweifel fliehen sie nicht nur vor Gefahren, sondern sind auch auf der Flucht und in Aufnahmeregionen häufig mit besonderen Risiken konfrontiert. Sie können sexuelle und genderbasierte Gewalt erleiden, schwierigen sozialen und wirtschaftlichen Verhältnissen ausgesetzt sein und vielfältige Formen von Diskriminierung erfahren. Umso wichtiger erscheint es, dass die spezifischen Belange geflüchteter Frauen im humanitären Flüchtlingsschutz und Flüchtlingsvölkerrecht nicht mehr unbeachtet bleiben. Seit den 1980er Jahren erhalten sie sowohl in rechtlichen Fragen zur Flüchtlingsanerkennung als auch in humanitären Fragen zu Schutzmaßnahmen vermehrt Aufmerksamkeit. Allerdings liegt ein starker Fokus auf Vulnerabilitäten von Frauen, durch den sie primär als Hilfsbedürftige abgebildet werden. Dies rückt vermeintlich notwendige Schutz-, Unterstützungs- oder auch Empowerment-Programme externer Institutionen in den Vordergrund.
Eben diese Verbindung zu Vulnerabilität wirkt viktimisierend auf Frauen und vernachlässigt ihre vielfältigen Handlungsfähigkeiten und eigenständigen Praktiken. Die Sichtbarmachung solcher Handlungsmacht ist Teil unseres Forschungsprojekts Global Refugee Protection and Local Refugee Engagement, in dem wir anstatt der humanitären Maßnahmen für Geflüchtete ihre eigenen Praktiken untersuchen, mit denen sie zu ihrer Sicherheit beitragen möchten. Geforscht haben wir hierfür primär mit kongolesischen Geflüchteten in Uganda, die im Flüchtlingslager Kyaka II oder der Hauptstadt Kampala gelebt haben.
Um von dem Bild geflüchteter Frauen als passive Opfer abzurücken, möchten wir nachstehend ihre Lebensbedingungen wie auch ihre Handlungsmacht und -stärke anhand alltäglicher Beispiele illustrieren, über die wir in Uganda erfahren haben.
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von Freunde Ugandas e.V. Ilse Schummer | 07.03.2020 | 16:13 Uhr
Eine wunderbare Aufgabe - viele grundlegende Erkenntnisse!! Gut so!!
Wir arbeiten schon seit 28 Jahren in der Frauenförderung in Uganda - zunächst im ehemaligen Luwero- Kriegsgebiet und seit 4 Jahren im Norden in der Region der LRA.
Unsere Erfahrungen decken sich teilweise mit Ihren Schilderungen.
Besonders die Geschichte der aktiven Frauengruppen ist für uns die Grundlage unseres Programm geworden.
Unsere Gruppen benutzten diese "gift-rounds" für kleinste Individualförderung bei Existenzgründungen........
Wir führen die Idee fort mit "revolving loans and SACCOs".
Bei Interesse mehr...
Herzlicher Gruß
Ilse Schummer www.freundeugandas.de
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Wir arbeiten schon seit 28 Jahren in der Frauenförderung in Uganda - zunächst im ehemaligen Luwero- Kriegsgebiet und seit 4 Jahren im Norden in der Region der LRA.
Unsere Erfahrungen decken sich teilweise mit Ihren Schilderungen.
Besonders die Geschichte der aktiven Frauengruppen ist für uns die Grundlage unseres Programm geworden.
Unsere Gruppen benutzten diese "gift-rounds" für kleinste Individualförderung bei Existenzgründungen........
Wir führen die Idee fort mit "revolving loans and SACCOs".
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Ilse Schummer www.freundeugandas.de