Städtepartnerschaften symbolisieren Integration, Kooperation und Verständigung. Seit den 1950er Jahren halfen sie, dass die Bundesrepublik nach dem Zweiten Weltkrieg wieder institutionelle und zwischenmenschliche Beziehungen zu ihren westeuropäischen Nachbarn aufbauen konnte. Kommunale Kontakte über den Eisernen Vorhang hinweg blieben hingegen die große Ausnahme. Erst als Michail Gorbačev in der Perestrojka ein "gemeinsames Haus Europa" errichten wollten, blühten die Städtepartnerschaften Ende der 1980er Jahre zwischen westdeutschen und sowjetischen Städten regelrecht auf. Der Vortrag beleuchtet, wie die Partnerschaften zwischen den rheinischen Metropolen Köln und Düsseldorf mit Wolgograd und Moskau zu infrastrukturellen und wirtschaftlichen Kooperationen, zum Transfer und Verflechtung von Wissen, Praktiken und politischen Konzepten beitrugen und so eine neue politische Ordnung nach dem Kalten Krieg mitgestalteten.
Die Veranstaltung
Das Forum Neuzeit des Instituts für Geschichtswissenschaften wird jedes Semester durch die Lehrstühle für Geschichte der Frühen Neuzeit, Neuere Geschichte, Neueste Geschichte und Geschichte und Kulturen Osteuropas der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf veranstaltet und dient der Vorstellung und Diskussion aktueller Forschungsvorhaben und Ergebnisse eines wechselnden Oberthemas. Im Sommersemester 2022 widmet sich die Vortragsreihe ganz dem Rheinland und seiner lokalen und internationalen Bedeutung.
Die Vorträge finden jeden zweiten Dienstag vom 12. April bis zum 5. Juli ab 16.30 Uhr im Hörsaal 2E der Heinrich-Heine-Universität statt.