Das Forschungsprojekt beschäftigt sich mit der Notunterbringung von Obdachlosen nach Naturkatastrophen im 20. Jahrhundert. Anhand einer vergleichenden Studie der Notunterbringung nach Erdbeben in Peru (1970), in der Türkei (1970) und in Nicaragua (1972) soll herausgearbeitet werden, welche Rolle die Notunterbringung in Katastrophen sowie im Wiederaufbau gespielt hat. Damit wird die Notunterkunft als mobiles technisches Artefakt zur Unterbringung von Überlebenden einer Katastrophe greifbar, welches von Expert*innen für eine universale Nutzung – also zunächst unabhängig vom eigentlichen Katastrophengeschehen vor Ort – konzipiert und zum Einsatz gebracht werden sollte. Eines der behandelten Notunterkünfte stellt das Kunststoffzelt "Iglu" der Bayer AG dar, das in Kooperation mit dem Deutschen Roten Kreuz in den 1970er Jahren in Katastrophenzonen errichtet wurde. Das Poster zeigt Abbildungen von Iglus aus dem türkischen Ort Gediz (1970er Jahre).
Adrian Franco | Humanitarian Shelter Architecture in the Aftermath of Earthquakes, 1960ies-1990ies
Posterausstellung 54. Historikertag Leipzig 2023
Zur Person
Adrian Franco ist Promotionsstipendiat an der TU-Darmstadt und forscht zur humanitären Hilfe nach Naturkatastrophen im 20. Jahrhundert. Das Forschungsprojekt wird von der Gerda Henkel Stiftung finanziert. Adrian Franco studierte an der Ludwig- Maximilians-Universität München Geschichtswissenschaften mit Nebenfach Kunstgeschichte. Am Rachel Carson Center for Environment and Society absolvierte er das Zusatzstudium Environmental Studies.
Posterausstellung von Promotionsprojekten 54. Historikertag 2023
Das Promovierendenforum findet erneut im Rahmen des 54. Deutschen Historikertages in Leipzig (19.-22. September 2023) statt.
Neben der Versammlung und einem Austauschworkshop wird die Möglichkeit geboten, Dissertationsthemen visuell auszustellen und somit einer breiten geschichtswissenschaftlichen Fachöffentlichkeit näher zu bringen. Damit soll ein anderes Format geschaffen, um Dialog zu schaffen und ggfs. Kontakte für die eigenen wissenschaftlichen Tätigkeiten zu knüpfen. Für eine wissenschaftliche Vernetzung über die Vor-Ort-Konferenz hinaus ermöglicht die Gerda Henkel Stiftung eine langfristige Zugänglichkeit.
Ein vorrangig auf Schrift ausgerichtetes wissenschaftliches Vorhaben grafisch aufzubereiten bietet Möglichkeiten aber gleichzeitig auch Herausforderungen die eigenen Forschungsinhalte visuell, prägnant und leicht zugänglich zu machen und dennoch fundierte inhaltliche Tiefe einem breiten Publikum zu vermitteln.
Um Interessierten den Zugang zu weiterführenden Informationen und Hintergründen des Posters zu ermöglichen, konnten die Beiträger:innen optionale Inhalte zum eigenen Forschungsprofil, Projektkontexten oder themenbezogenen Formaten ergänzen.
In je einem separaten Beitrag werden die Beiträger:innen und ihre wissenschaftlichen Arbeiten vorgestellt und Poster sowie weitere Inhalte sind abrufbar.
Die Poster sind in deutscher oder englischer Sprache verfasst worden.
Bewerben konnten sich Promovierende jeglichen Arbeitsstands mit ihrem Dissertationsvorhaben. Dem öffentlichen Aufruf sind im Frühjahr 2023 65 Personen gefolgt. Aufgrund der räumlichen Begrenzungen auf dem 54. Historikertag im Foyer Neues Augusteum der Universität Leipzig fand eine Auswahl aus allen Einreichungen statt. Anhand transparenter Auswahlkriterien, die die Forschungsergebnisse selbst im Kontext von Anschaulichkeit, Allgemeinverständlichkeit und Nachvollziehbarkeit gerade für ein fachfremdes Publikum betrachten, hat ein unabhängiges Gremium – bestehend aus Promovierenden, Promovierten und Habilitierten – die Auswahl vorgenommen.