Veranstaltet von der Bayerischen Staatsbibliothek München, dem Deutschen Historischen Institut Paris, dem Institut für Europäische Geschichte Mainz und dem Historischen Kolleg München
Mit der internationalen Tagung reagieren die Bayerische Staatsbibliothek, das Deutsche Historische Institut Paris und das Institut für Europäische Geschichte Mainz gemeinsam mit dem Historischen Kolleg auf die Umbrüche, die sich angesichts der zunehmenden Digitalisierung wissenschaftlicher Kommunikations- und Publikationswege für das Rezensionswesen in den Geschichtswissenschaften ergeben. »Wissenschaftskommunikation im digitalen Zeitalter« erfordert angesichts der stetig wachsenden Zahl von Neuerscheinungen einen offenen und schnellen Online-Zugriff auf wissenschaftliche Buchbesprechungen. Online-Rezensionsjournale verzeichnen stetig wachsende Nutzungsraten.
Werden sich durch das neue Publikationsmedium auch die gewachsenen Besprechungsformen verändern? Welche Formen wird wissenschaftliches Rezensieren annehmen, um die Möglichkeiten des Netzes und des »Web2.0« künftig auszuschöpfen? Was bedeutet das für die etablierten Standards? Werden neue Rezensionsformen die Kommunikation zwischen Wissenschaftlern und zwischen Disziplinen verändern — und den internationalen Blick auf Neuerscheinungen erleichtern? Wo stecken Potentiale, wo Risiken?
Vortragende aus verschiedenen europäischen Ländern werden vor dem Erfahrungshintergrund ihres Landes bzw. eines historischen Rezensionsorgans über aktuelle Entwicklungen in der Wissenschaftskommunikation berichten. Mit der inhaltlichen Ausrichtung des Abendvortrags wird darüber hinaus ein Brückenschlag zum journalistischen Rezensieren angestrebt, das gerade für geschichtswissenschaftliche Werke eine nicht unbedeutende Rolle spielt. Wie unterscheidet sich eine wissenschaftliche von einer journalistischen Rezension? Lässt sich mit der zunehmenden Digitalisierung eine Veränderung in der Erwartungshaltung des (Zeitungs-)Lesers bezüglich der Buchauswahl oder des Charakters von Besprechungen feststellen?
Vor dem Abendvortrag sind Medienvertreter und Fachredakteure herzlich eingeladen, sich im informellen Gespräch mit den Veranstaltern über die Tagung und recensio.net - Publikationsplattform für die europäische Geschichtswissenschaft zu informieren. recensio.net ist ein DFG-gefördertes Gemeinschaftsprojekt der Veranstalter, das zu Beginn des zweiten Konferenztages offiziell online gehen wird: www.recensio.net
Eine Tagungsgebühr wird nicht erhoben, wir bitten jedoch um Anmeldung bis Freitag, den 14. Januar 2011.
Programm:
DO 20. Januar 201118:00 Informeller Austausch mit den Projektverantwortlichen zum Onlinegang von recensio.net (für Medienvertreter und Historiker)
19:00 Abendvortrag:Hannes Hintermeier (FAZ)The Happy Few. Zeitungen, Bücher und das Rezensionsgewerbe im Netz-Zeitalter
FR 21. Januar 201109:15 BegrüßungLothar Gall (HK), Rolf Griebel (BSB), Johannes Fournier (DFG)
09:45 Eröffnung recensio.netGudrun Gersmann (DHIP), Heinz Duchhardt (IEG), Lilian Landes (BSB)
11:00 Kaffeepause
11:30 Miles Taylor, Jane Winters (IHR London)Peer review in the digital age
12:30 Mittagsimbiss vor Ort
13:15 Ivan Jablonka (Université du Maine)Humanities and intellectual journalism in the digital age. Developments in France (laviedesidees.fr)
14:15 Jan Kusber (Johannes-Gutenberg-Universität Mainz) Wissenschaftskommunikation jenseits zementierter Strukturen. Beispiele und Gegenbeispiele aus Osteuropa
15:15 Kaffeepause
15:45 Stefano Cavazza (Università di Bologna)Rezensieren in Italien: Erfahrungen und Überlegungen
16:45 Abschlussdiskussion.Moderation: Martin Schulze Wessel (Ludwig-Maximilians-Universität München)
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