Es ist völlig unmöglich, auch nur kursorisch die imponierende Vielfalt der Arbeitsergebnisse dieses Wettbewerbs zu beschreiben. Schon die Themen zahlreicher Arbeiten lassen aber erkennen, dass ein breites inhaltliches Spektrum behandelt und häufig „Neuland“ erschlossen wurde. Besonders deutlich wird dies am Beispiel des bevölkerungsstärksten Landes, denn die Auflistung der Preisträger des Landes Nordrhein-Westfalen füllt allein insgesamt 48 Seiten!
Bei einer ersten Durchsicht fällt unter anderem auf, dass sich relativ viele Beiträge mit den Sportaktivitäten jüdischer Mitbürger während der NS-Zeit befassen. Zahlreiche Arbeiten haben sich auch mit dem innerdeutschen Sportverkehr beschäftigt. Bemerkenswert erscheint außerdem, dass sich mehrere Beiträge auf die Geschichte von Sportanlagen beziehen. Anhänger der schon beinahe vergessenen Sportart „Feldhandball“ nehmen gerne zu Kenntnis, dass zumindest die Geschichte dieses Spiels immer noch Interesse findet.
Bemerkenswert erscheint darüber hinaus, dass sich sehr viele Arbeiten darum bemühen, die Erinnerung an einzelne Sportler und Sportfunktionäre wachzuhalten oder zu wecken, die vielfach schon in Vergessenheit geraten sind, obwohl sie Bemerkenswertes geleistet hatten.
Das können Sportler wie der Bahnrad-Weltmeister Albert Richter aus Köln, der jüdische Motorradfahrer Leo Steinweg aus Münster oder die Kunstfliegerin Theodora Rasche sein. Und bei der ersten Vorsitzenden eines 1897 gegründeten Frauenturnvereins geht es um die zentrale Frage, ob Bertha Bleek ein gesellschaftliches Vorbild oder aber nur eine begeisterte Sportlerin war!
Viele Beiträge wecken auch schon deshalb Aufmerksamkeit, weil sie sich mit außergewöhnlichen Fragestellungen befassen. Dies gilt zum Beispiel für das Thema „Die Trabrennbahn Mönchengladbach als Abbild der Gesellschaft in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.“ Aber auch „Die Entwicklung der Zeitmesstechnik im Sport“ wurde trotz ihrer Bedeutung für den Wettkampfsport bisher kaum behandelt. Ähnliches gilt für „Die Geschichte des Schiedsrichters“.
Diese zufällig ausgewählten Beispiele machen jedenfalls deutlich, dass es kaum zu verantworten wäre, wenn diese Texte zu sportgeschichtlichen Inhalten „in der Versenkung“ verschwinden würden. Selbst wenn es sich hier um Ergebnisse handeln sollte, die nicht in jedem Fall allen wissenschaftlichen Forderungen gerecht werden, können sie zumindest andere „Forscher“ zu ähnlichen Arbeiten oder zu einer Vertiefung anregen.
Das hochdifferenzierte Feld der Sportgeschichte hat so viele „weiße Flecken“, dass die Fachexperten für jeden neuen Beitrag dankbar sein müssten. Deshalb sollten zumindest Wege gefunden werden, die Wettbewerbsergebnisse möglichst vielen Interessierten zugänglich zu machen.