Immer wieder wurde das annektierte Elsass als Labor für ideologische Experimente und die NS-Herrschaft in der Region als besonders radikales Terrorregime gedeutet. Aber wie gestaltete sich die Annexionsherrschaft in den elsässischen Kommunen, in denen Elsässer ihren Alltag bewältigten und dabei mit lokalen Regimevertretern interagieren mussten? Wie begegneten sich „Herrschende“ und „Beherrschte“ im Rathaus, in den Räumen der Partei, in der Kirche oder auf dem (Schwarz-)Markt? Theresa Ehret zeigt, wie diese alltäglichen Aushandlungen von politischer und sozialer Ordnung vor Ort zur Sicherung der NS-Herrschaft im Elsass beitrugen.
Theresa Ehret ist seit 2019 Cotutelle-Doktorandin an der Université de Strasbourg und der Universität Freiburg i. Br. In ihrer Dissertation erforscht sie mikrogeschichtlich Aushandlungsprozesse von Herrschaft in Städten und Gemeinden im annektierten Elsass.
Eine Veranstaltung im Begleitprogramm der Ausstellung „Elsass unterm Hakenkreuz“.