Mit der neuerlichen Zuspitzung der internationalen Staatenkonkurrenz zu einem veritablen Informationskrieg mit der Russischen Föderation und der Volksrepublik China, sind die westlichen Geheimdienste dreißig Jahre nach Ende des Kalten Kriegs erneut in eine Speerspitzenposition gelangt, in der sich die staatlicherseits erteilten Aufgaben und Transparenzerwartungen seitens der Öffentlichkeit in einem Spannungsverhältnis befinden. In seinem Vortrag im Rahmen der Kölner Vorträge im Sommersemester 2023, die sich mit "Kulturen des Unsichtbaren" beschäftigen, beleuchtet Prof. Dr. Constantin Goschler (Bochum) die Geschichte der deutschen Nachrichtendienste im Schlagschatten von Heinrich Himmler, James Bond und George Orwell. Dabei erzählt er keine Skandalgeschichte, sondern diskutiert die Leitdifferenz von Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit zwischen politischer Kontrolle und öffentlicher Enthüllung.
Prof. Dr. Constantin Goschler war im akademischen Jahr 2022/23 Gerda Henkel Visiting Professor an der Abteilung für Internationale Geschichte an der London School of Economics and Political Science (LSE) und dem Deutschen Historischen Institut London (GHIL).