Der Philosoph und Leibniz-Spezialist Prof. Dr. Hans Poser stellt die Frage, was heute noch von Leibniz' Vision einer Einheit der Wissenschaft geblieben ist. Theoria cum praxi lautete das Motto, als Gottfried Wilhelm Leibniz im Jahr 1700 die Kurfürstliche Brandenburgische Sozietät der Wissenschaften gründete, die er dem Konzept einer Scientia generalis verpflichtet sehen wollte. Professor Hans Poser unterzieht in seinem Vortrag die Leibnizsche Wissenschaftskonzeption einer kritischen Analyse. Prof. Dr. Jürgen Mittelstraß, der gemeinsam mit Prof. Dr. Eberhard Knobloch die Tagung "Theoria cum Praxi" organisiert hat, führt zuvor kurz in das Thema ein.
Tagung "Theoria cum praxi. Wissenschaft zwischen Neugierde und Nutzen""
Die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften nimmt das Leibniz-Jubiläum im Jahr 2016 (370. Geburtstag am 1. Juli und 300. Todestag am 14. November) zum Anlass, ihrem Gründer, dem Philosophen, Mathematiker, Physiker, Historiker, Diplomaten, Politiker und Bibliothekar Gottfried Wilhelm Leibniz das Jahresthema 2015 | 16 „Leibniz: Vision als Aufgabe“ zu widmen.
Die Veranstaltungen des Jahresthemas zeigen Leibniz als visionären Denker, dessen multidisziplinäres Gesamtwerk bis heute Impulsgeber für Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft ist. Mit dem Jahresthema blickt die Akademie aber vor allem weit in die Zukunft und nutzt Leibniz‘ Ideen für die Gestaltung einer Welt von morgen.
Die Initiative „Jahresthema“, die 2007 von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften ins Leben gerufen wurde, hat sich dem Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft verpflichtet. Ziel ist es einerseits, die Öffentlichkeit über die Forschungsprojekte der Akademie zu informieren und zur Diskussion anzuregen. Andererseits geht es darum, die Aktivitäten verschiedener wissenschaftlicher und kultureller Institutionen unter einem Themendach zu bündeln und dadurch die interinstitutionelle Vernetzung nachhaltig zu fördern.