Obwohl Peter Lambeck gute Kontakte zur Gelehrtenrepublik hatte, gelang es ihm als Hofbibliothekar in Wien nur über Umwege, am damaligen Bücher- und Wissenstransfer teilzuhaben. Es gestaltete sich schwierig, Wien aus dem Abseits des Wissensnetzwerks zu manövieren. Auch die Bücherbeschaffung über Domenico Federici in Venedig erweist sich zunehmend als unproduktiv. Lambeck blieb letztlich hinter seinen ursprünglichen Bestrebungen zurück. Wie kam es zu dieser Wende in Lambecks Werdegang? Dr. Vittoria Feola vermutet hier einen grundsätzlichen Kulturunterschied zwischen Wienerischer Geheimniskrämerei und der Offenheit anderer Zentren wie Paris. Steckte vielleicht sogar eine kaiserliche Anordnung hinter Lambecks Isolation?
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Ob Lambeck auch schriftlich mit dem „Sinologen“ Andreas Müller (1630-94, auch ein Norddeutscher und Bibliothekar) in Kontakt war? Hoffentlich lässt sich diese Frage später einmal durch die Lambeckforschung beantworten. Später, nach Lambecks Tod, 1682, wurde Müller sogar angeblich durch Kaiser Leopold nach Wien zitiert um chinesische Schriften zu lesen, aber diese Reise ist nicht wirklich belegt. Es wäre allerdings eine Katastrophe geworden, denn Müller konnte letztlich kein Chinesisch und hat mit dem verspielten Vertrauen seiner falschen Versprechungen eines „Chinesischen Schlüssels“ (denen Lambeck wohl auch glaubte) vielleicht die noch heute weite internationale Abgeschlagenheit der deutsche Ostasien- und Zeichenkunde zu den chinesischen Zeichen mitverursacht.
Lambecks Tätigkeit fällt auch mitten in die Zeit der europäischen und deutschen sinologischen Anfänge. Sinologierelevantes darunter würde uns sicherlich einige Rückschlüsse erlauben! Auch in diesem Sinne wünsche ich der Lambeckforschung viel Beachtung.
(C.S. "The Keys To The Chinese Characters")
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Warte gespannt auf die nächsten Episoden.