Die westlichen Rhodopen gehören zum Kernland der muslimischen Minderheit Bulgariens. Die dort mehrheitlich lebenden Pomaken berufen sich auf eine islamische Tradition, deren Wurzeln bis in die Zeit der ottomanischen Eroberung der Balkanhalbinsel im 14. Jahrhundert zurückreichen und die auch die kommunistischen Periode überdauert hat. Seit dem Systemwechsel Anfang der 1990er Jahre verspüren die Muslime des Landes mehr Freiheiten in der Auslebung ihres Glaubens. Neue geistige Strömungen, insbesondere aus den Golfstaaten, erreichen den Balkan, die sich einerseits belebend auf das religiöse Leben auswirken, gleichzeitig aber auch die althergebrachten Glaubensätze und Strukturen herausfordern. Der Islamwissenschaftler Prof. Dr. Simeon Evstatiev bereist während seiner Feldforschung mehrere muslimische Gemeinden im Süden Bulgariens und trifft dabei auf ein neues muslimisches Selbstbewusstsein.
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