Ursache für die Reformation war eine fundamentale Krise der Kirche und der Frömmigkeitspraktiken, während der sich die Gläubigen vom Papst und seinen Vertretern abgewendet haben. So die landläufige Vorstellung, warum Martin Luther einst so erfolgreich und nachhaltig gegen die katholische Kirche aufbegehren konnte. Aber stimmt das tatsächlich? Die Wissenschaft sieht das schon seit Jahrzehnten anders - Untersuchungen des Alltags am Vorabend der Reformation zeigen, dass die Frömmigkeitspraxis der Menschen damals nicht nur intakt war, sondern weiter blühte.
Wie die Gläubigen ihre Frömmigkeit im damaligen Mitteldeutschland auslebten, darüber tauschten sich im April anlässlich einer Tagung Mediävisten, Kirchen-, Kunst- und Rechtshistoriker, Germanisten und Brauchtumsforscher drei Tage lang aus. Wir wollten vom wissenschaftlichen Leiter der Tagung, Prof. Dr. Enno Bünz, wissen, wie die Tagung verlaufen und zu welchen Ergebnissen man gekommen ist.
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