Als im November 1989 die Mauer fiel, begann ein Großexperiment kontinentalen Ausmaßes: Die ehemaligen Blockstaaten wurden innerhalb kurzer Zeit auf eine neoliberale Ordnung getrimmt; Privatisierung, Deregulierung und Liberalisierung lautete das Credo dieser Zeit. Wie fällt ein Vierteljahrhundert später die Bilanz der "Transformation" aus? Was funktionierte besser, radikale Schocktherapien oder schrittweise Reformen? Warum wurde Berlin wirtschaftlich von Warschau oder Prag überholt? Warum sind viele ländliche Gegenden bitterarm geblieben? Der Vortrag bietet
einen Überblick über die jüngere Zeitgeschichte Ost- und Ostmitteleuropas unter Einschluss der ehemaligen DDR und der „kotransformierten““ Bundesrepublik.
Professor Dr. Philipp Ther lehrt Osteuropäische Geschichte an der Universität Wien. Zu seinen Schwerpunkten gehören die Kulturgeschichte Zentraleuropas, Nationalismus- und Migrationsstudien sowie die Kommunismus- und Transformationsforschung. In seinem Vortrag am 23. Juni stellt er Thesen seines neuen Buches „Die neue Ordnung auf dem alten Kontinent. Eine Geschichte des neoliberalen Europa“, welches im Herbst erscheinen wird.
Die Veranstaltung ist öffentlich, der Eintritt ist frei, jedoch ist eine vorherige Anmeldung bis zum 16. Juni 2014 erforderlich: via Email an kathrin.linnemann@lrz.uni-muenchen.de oder telefonisch unter 089-2180-9595.
Der Vortrag ist Teil der Reihe Forum, in der renommierte Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur aktuelle Themen einem allgemein interessierten Publikum vermitteln. Die Graduiertenschule für Ost- und Südosteuropastudien ist eine gemeinsame Einrichtung der Ludwig-Maximilians-Universität München und der Universität Regensburg, die aus Mitteln der Exzellenzinitiative getragen wird.
In Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde
Zeit: Montag, 23. Juni 2014, 18.30-20 Uhr
Ort: Carl-Friedrich-von-Siemens-Stiftung, Südliches Schlossrondell 23, München