Ein alle zwei Wochen verschickter Newsletter steht vor der Herausforderung, über eben diese Dauer aktuell zu bleiben. Das ist vor allem dann nicht einfach, wenn er in der Karwoche entsteht und die folgende Osterzeit überdauern soll. Wir versuchen es einfach und denken dabei vor allem an Ostern.
Einer der ältesten Bräuche zum Osterfest ist das bunte Färben von gekochten Eiern – angeblich aus drei Gründen: 1. Um die für Ostern gekochten Eier von den übrigen unterscheiden zu können. 2. Um die Ostereier durch die Farbe zu versiegeln und damit bruchfester zu machen. 3. Um beim Suchen die bunten Eier besser finden zu können. Ob das alles so stimmt?
Wie auch immer, bunt und vielfältig geht es auch in unserem heutigen L.I.S.A.Newsletter zu. Angefangen bei der neuen Ausgabe unserer Videoreihe Kunstgeschichten, in der Farben, vor allem Rottöne, dominieren. Die Direktorin des Brücke-Museums in Berlin, Lisa Marei Schmidt, stellt das Bildnis Rosa Schapire von Karl Schmidt-Rottluff aus dem Jahr 1911 vor. Um zeitgenössischere Kunst geht es in der Gesprächsreihe Die Kunst der Gesellschaft der Staatlichen Museen zu Berlin. Besprochen wird im vorliegenden Video sogenannte Außenseiterkunst, bei der Kunstschaffende in den Blick genommen werden, die das Spektrum Kunst erweitern und vervielfältigen. Von Farbe, die eher trennt und ausschließt, die exkludiert und nicht inkludiert, handeln indes die zwei neuen Episoden unserer Forschungsdokumentation zur Geschichte der Haut. Warum ist die Hautfarbe bis heute ein rassistisch aufgeladenes Distinktionsmerkmal? Das fragt und erklärt der Historiker Prof. Dr. Craig Koslofsky von der University of Illinois at Urbana-Champaign.
Wie die Hautfarbe kann auch Sprache Menschen voneinander trennen. Sie kann aber auch ein verbindendes Element sein, insbesondere in Regionen, in denen verschiedene Gesellschaften und Kulturen leben. Das Aramäische war in der Antike eine solche Sprache. Sie konnte bunten Völkergemischen eine gemeinsame Ausdrucksform geben. Wie genau, das erläutert Prof. Dr. Holger Gzella von der LMU München in unserer neuen Folge von Zu Gast bei L.I.S.A.
Über das Verbindende zwischen Menschen und die Verbindlichkeit von Menschenrechten spricht in ihrem Videovortrag die Rechtswissenschaftlerin Prof. Dr. Angelika Nußberger von der Universität zu Köln. Auch aus der Reihe vhs.wissen live stammt das Gespräch mit dem Historiker Prof. Dr. Ian Kershaw von der University of Sheffield, in dem er eine vielscheckige Auswahl an Biographien im Zusammenhang von Mensch und Macht vorstellt. Verbunden waren viele der hier diskutierten historischen Persönlichkeiten nicht zuletzt mit Kriegen. Im Podcast der Histothek führt der Historiker Prof. Dr. Dieter Langewiesche aus, welche gewaltsame Bedeutung Krieg für die zersplitterte europäische Staatenwelt der Moderne hatte und noch hat. Trümmerlandschaften sind die Folgen von diversen Kriegen – dazu mehr im Interview des Forschungsprojektes "Build Back Better!", das von der Gerda Henkel Stiftung gefördert wird. Das schiere Überleben des Menschen und seiner Umwelt ist indes der Gesprächsstoff des neuen Podcasts aus dem Thomasius-Club.
Kehren wir zurück zum Leben und der Freude daran. Zum Ende der Fastenzeit am Ostersonntag gehört nicht nur der Verzehr der gefundenen Ostereier, sondern auch das Trinken von Wein, mit dem traditionell auf das ewige Leben angestoßen wird. Über viele weitere Anlässe und Bräuche rund um das Trinken informieren zwei Vorträge aus der Sonderausstellung Berauschend. 10.000 Jahre Bier und Wein. Und da wir schon bei landwirtschaftlichen Erträgen angekommen sind, empfehlen wir abschließend unser Interview mit dem Historiker Prof. Dr. Ewald Frie, der als Wissenschaftler einen Blick zurück auf seine bäuerliche Herkunft wirft.
Wir wünschen viel Freude an unserem bunten Themenstrauß, schöne und fröhliche Ostertage!
Ihre L.I.S.A.Redaktion