Sommerzeit ist Urlaubs- und Reisezeit und auch ein Teil der L.I.S.A.Redaktion befindet sich gerade auf Reisen. Was heute bequem per Schnellzug oder Flugzeug erreichbar ist, lag früher viele Reisetage entfernt. Erst die Einführung der Eisenbahn im 19. Jahrhundert machte das Reisen schnell und bequem und veränderte unsere Wahrnehmung von Raum und Zeit. Die Historikerin Dr. Kate McDonald (University of California, Santa Barbara) rückt in ihrem von der Gerda Henkel Stiftung unterstützten Forschungsprojekt zur Geschichte der Mobilität den Menschen ins Zentrum. In der neuen L.I.S.A.Video-Reihe Die Rikscha und die Eisenbahn erkundet sie, wie die neuen Verkehrsmittel Einzug in unser Lieben hielten und wie sich damit Alltags- und Arbeitswelt veränderten.
Mit der Einführung neuer Technologien stellt sich zugleich immer auch die Frage nach den mittel- und langfristigen Folgen für Mensch und Natur. Besonders drückende Probleme haben sich im 20. und 21. Jahrhundert aus der Kerntechnik ergeben. Die Reaktorkatastrophen in Tschernobyl und Fukushima haben in Deutschland zu einer politischen Abkehr von der zivilen Nutzung von Kernenergie geführt. Doch ist diese Wende längst nicht unumstritten. In einem Vortrag bei der Bibliothek für Zeitgeschichte Stuttgart beleuchtet der Physiker und Philosoph Prof. Dr. Armin Grunewald Vor- und Nachteile der Kernenergie.
Passend dazu widmet sich eine zweite Aufzeichnung, ebenfalls aus der Bibliothek für Zeitgeschichte, der Geschichte der Anti-Atomkraftbewegung und dem Protest gegen das geplante und nicht gebaute Kernkraftwerk Wyhl in den 1970er Jahren. Der Vortrag mit anschließendem Zeitzeugengespräch geht der Frage nach, was den Widerstand in Wyhl ausmachte und warum er sich von dem an anderen Standorten unterschied.
Mit der philosophischen Frage, was Technik überhaupt ist, beschäftigt sich ein Vortrag im Rahmen der Reihe vhs.wissen live. Der Historiker Prof. Dr. Ulrich Wengenroth, Ordinarius für Technikgeschichte an der TU München, entwirft darin ein breites Panorama des Technikbegriffs, von der Finanzierungs- bis zur Liebestechnik.
In einer knapp fünfstündigen Zugreise von Düsseldorf aus erreicht man die Schweiz, die in diesem Jahr das 175-jährige Bestehen ihrer Bundesverfassung feiert. Die Schweizer Geschichte reicht freilich noch deutlich weiter zurück, bis zum berühmten "Rütlischwur" und der Sage um Wilhelm Tell. Welche historische Wahrheit sich hinter diesem Mythos verbirgt, haben wir den Historiker Prof. Dr. Werner Meyer (Universität Basel) im L.I.S.A.Interview gefragt.
Viel Vergnügen mit unseren Beiträgen und mit sommerlichen Grüßen
Ihre L.I.S.A.Redaktion