Das einst von afrikanischen Nationalisten wie Kwame Nkrumah beschworene Reich der Freiheit erweist sich für die meisten Menschen südlich der Sahara bis heute als Chimäre. Auch nach fast sechs Jahrzehnten Unabhängigkeit gilt Afrika noch immer als "Krisenkontinent" par excellence. Ist dies das Resultat weiterhin wirksamer neokolonialer Strukturen, oder vor allem mit spezifischen Dispositionen afrikanischer Menschen zu erklären? Welche zentralen Entwicklungen sind für die jüngere Historie Afrikas auszumachen, und wie lassen sie sich deuten? Der Vortrag diskutiert einige Antworten der umfassenden, hierzulande jedoch kaum wahrgenommenen Afrika-bezogenen Zeitgeschichtsschreibung.
Munich History Lecture
Welchen Beitrag kann die moderne Geschichtswissenschaft zur Erklärung der Welt leisten? Dies ist die Leitfrage der im Sommersemester 2011 etablierten Munich History Lecture.
Die Vorlesungsreihe will den spezifischen Beitrag der Geschichtswissenschaft zum Verständnis drängender Gegenwartsprobleme und Zukunftsfragen sichtbar und nutzbar machen. Sie durchleuchtet das historische Werden zentraler Entwicklungen bei der Entstehung der modernen Welt, wie die Grundlagen Europas und der Globalisierung, den Formenwandel von Krieg und Frieden, die Bedingungen von Wohlstand und Wirtschaftskrisen, die Ursachen von Massenverbrechen und Genoziden oder die Formierung multilateraler Regime und Ordnungssysteme. Zu diesen Themen nehmen herausragende, international bekannte Historiker und Historikerinnen aus dem Aus- und Inland Stellung.
Die Veranstaltungen richten sich an Lehrende und Studierende der LMU sowie an eine breitere Öffentlichkeit.
Die Reihe wird gefördert von der Münchner Universitätsgesellschaft und der Gerda Henkel Stiftung.