Ein Vortrag von Prof. Dr. Dr. h.c. Angelika Nußberger, Richterin am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte.
Die meisten Verfahren am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte betreffen gegenwärtig Osteuropa. Dabei wird über aktuelle Menschenrechtsverletzungen verhandelt; ausnahmsweise können aber auch Verbrechen aus der Zeit vor 1989/90 – etwa das Massaker von Katyn, stalinistische Schauprozesse oder die Ermordung von Zivilisten in Lettland durch sowjetische Partisanen – in Verfahren vor dem Gerichtshof aufgegriffen werden. Kann ein europäisches Gericht zur Vergangenheitsbewältigung beitragen? Wie kann längst vergangenes Unrecht mit neu entwickelten Maßstäben gemessen werden? Diesen Fragen geht Professor Dr. Angelika Nußberger in ihrem Vortrag nach. Als Richterin am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte und Direktorin des Instituts für Ostrecht an der Universität zu Köln hat sie die Rechtsprechung des Gerichtshofs mitgeprägt und kennt die Rechtskulturen Osteuropas aus eigenen Forschungen und Aufenthalten.
Der Vortrag wird vom Arbeitskreis Menschenrechte im 20. Jahrhundert der Fritz Thyssen Stiftung organisiert.
Teilnahme nach Anmeldung unter http://fts.veranstaltungs-anmeldung.de