Die steigende Relevanz von Drittmittelprojekten, die (auch in Folge der Bologna-Reform) stetig wachsende Bürokratisierung sowie der zunehmende Wettbewerbsdruck innerhalb und zwischen den Universitäten hat in den vergangenen Jahren das Thema Wissenschaftsmanagement an inner- wie an außeruniversitären Forschungseinrichtungen zunehmend an Bedeutung gewinnen lassen. Doch dessen ungeachtet kommuniziert das akademische Umfeld dem wissenschaftlichen Nachwuchs eine Karriereoption im Wissenschaftsmanagement oft immer noch als second best. Auch in der öffentlichen Wahrnehmung ist der third space zwischen Verwaltung und Wissenschaft chronisch unterrepräsentiert. Dies hat zur Folge, dass die vielseitigen, häufig nicht eindeutig dem einen oder anderen Bereich zuzuordnenden Tätigkeitsfelder und die notwendigen Zugangsvoraussetzungen für potentielle Interessent/ innen nur schwer zu überschauen sind.
Dieses Defizit an Information, Differenzierung und Anerkennung war Anlass für eine am 26. Juni 2017 an der Johannes Gutenberg-Universität (JGU) durchgeführte Informations- und Diskussionsveranstaltung. Die Fokussierung auf Kulturwissenschaften trug dem Umstand Rechnung, dass das Studium der Kultur- und Geisteswissenschaften zwar ein breites, deutlich über die fachlichen Inhalte hinausreichendes Spektrum an Fähig- und Fertigkeiten vermittelt, den Absolvent/innen jedoch die Karrierewege außerhalb der Wissenschaft häufig nur in Ansätzen bewusst sind. Ziel der Veranstaltung war es somit, nicht nur ein differenzierteres Bild des Wissenschaftsmanagements und dessen Zugangsmöglichkeiten zu skizzieren, sondern auch, dem akademischen Nachwuchs eine Karriereoption mit Zukunftspotential vorzustellen. Dass es sich hierbei um ein echtes Desiderat handelt, bestätigten auch die zahlreichen Teilnehmer/innen (64 Anmeldungen, von Bachelorabsolvent/innen bis PostDocs), die aus unterschiedlichen Fächern, Einrichtungen und Städten nach Mainz kamen.