Am 14. und 15. September 2011 fand in der Humboldt Universität in Berlin die Tagung ".hist2011 - Geschichte im digitalen Wandel" statt. Mehr als 200 Teilnehmer und Besucher diskutierten über neue Entwicklungen und aktuelle Fragen und Herausforderungen, die für die Geschichtswissenschaft durch den digitalen Wandel entstehen. Die Veranstaltung wurde gemeinsam von der Redaktionen von H-Soz-u-Kult und L.I.S.A. organisiert. In einer kleinen Reihen werden wöchentlich die wichtigsten Vorträge, Diskussionen und Werkstattberichte veröffentlicht.
Parallel zur den Vorträgen der ersten Sektion "Virtuelle Forschung und Geschichtswissenschaften 2.0" fanden in einem anderen Raum die thematisch anknüpfenden Werstattberichte statt.
Das Personendaten-Repositorium - vernetzte Aspekte historischer Personen
Werkstattbericht von Gerald Neumann
Die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften hat, unterstützt durch die DFG, ein Personendaten-Repositorium konzipiert und aufgebaut, in dem sie biografische Daten, die in verschiedenen Forschungsvorhaben und unter unterschiedlichen wissenschaftlichen Perspektiven entstanden sind, sammelt und für eine wissenschaftliche Auseinandersetzung aufbereitet.
Ein erster Bestandteil der Arbeiten war eine ausführliche Evaluation von Repositorien-Software, die für den Aufbau eines Personendaten-Repositoriums geeignet ist. Ein weiterer, zentraler Bestandteil war die Erarbeitung eines Inhaltsmodells für biografische Forschungsdaten, die aus unterschiedlichen Kontexten stammen. Das Ziel war die konsequente strukturelle Isolierung der biografischen Daten von der Person, die stringente Atomisierung der Informationen, eine semantische Erschließungsmöglichkeit der Daten und die Möglichkeit, Beziehungen zwischen Daten aus verschiedenen Quellen transparent abbilden zu können. Der dritte, wichtige Bestandteil ist die, inzwischen weitgehend abgeschlossene Integration größerer Datenmengen in das Repositorium, anhand des vordefinierten Inhaltsmodells.
Der Vortrag gibt einen Überblick über das Projekt. Es werden das Inhaltsmodell und die sich daraus ergebenen Konsequenzen für die Datenaufbereitung beschrieben. Anhand der aktuell verfügbaren Daten werden praktische Anwendungsfälle, die sich aus dem derzeitigen Entwicklungsstand des Personendaten-Repositoriums ergeben, illustriert.