Das Projekt, das 2022/23 am Historischen Kolleg durchgeführt wurde, fragt danach, wie sich über gut 250 Jahre seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert, Straßenprotest als Medium zur Artikulation politischer und sozialer Unzufriedenheit entwickelte. Ausgehend von der mittleren Qing-Dynastie, dem transatlantischen Zeitalter der Revolutionen, über das Jacksonian, die europäischen Jahre um 1848, die indische Revolte 1859 und die beginnende Arbeiterbewegung erstreckt sich die Untersuchung bis in die Gegenwart. Ist hierbei so etwas sie wie eine universale „Körpersprache“ des Protests entstanden? Welche konvergierenden und divergierenden Prozesse lassen sich im globalen Vergleich beobachten? Was wird weitergegeben, was verschwindet? Wie hat sich Überliefertes an stets veränderte mediale und soziale Bedingungen angepasst? Warum verschwindet Straßenprotest nicht aus der Welt, wo wir uns doch heute online empören können? Warum braucht es weiter die „reale“ physische Präsenz dieser „widerständigen“ Körper an konkreten Orten, auf Straßen, Plätzen, oder gelegentlich in Forst oder Feld, damit ein Protestanliegen breit verfängt?
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Warum Protest auch weiter konkreter Orte bedarf: Zu Geschichte und Gegenwart der Straßendemonstration
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