Vor einigen Wochen haben Archäologen tief in der Erde Überreste einer riesigen prähistorischen Anlage gefunden, die in den Medien schon als „Superhenge“ gewertet wird. Diese befindet sich nur drei Kilometer entfernt von der Kultstätte Stonehenge und besteht aus einem riesigen Halbkreis aus etwa 200, bis zu 4,5 m hohen Sandsteinen. Lilith Apostel von der Universität zu Köln hat sich in ihrer Magisterarbeit mit der Interpretationsgeschichte von Stonehenge beschäftigt und promoviert nun zum Thema „Schlaf, Traum und Tod“ in der Ur- und Frühgeschichte. Zum neu entdeckten Steinhalbkreis und zur Interpretationsgeschichte des berühmten vorgeschichtlichen Steinkreises haben wir ihr einige Fragen gestellt.
"Ein Hauch von Geheimnis"
L.I.S.A.: Seit Jahrhunderten übt der Steinkreis des bekannten Stonehenge eine starke Faszination auf die Menschheit aus. Warum?
Apostel: Stonehenge fasziniert zunächst durch seine Monumentalität und exponierte Lage, darüber hinaus umgibt die Anlage immer ein Hauch von Geheimnis. Bereits im Mittelalter hat sie Verwunderung hervorgerufen. Zu dieser Zeit wird Stonehenge als ein Bauwerk von Riesen, das durch den Zauberer Merlin nach England gebracht wurde, erklärt. Auch wenn die Forschung heute besser informiert ist, erleben wir immer wieder Überraschungen im Zusammenhang mit der Anlage, wie die Entdeckungen bisher unbekannter Monumente im Rahmen des Stonehenge Riverside Project oder des Stonehenge Hidden Landscapes Project, so dass das Interesse nicht nachlässt.
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