Der Mittelmeerraum war und ist für viele Menschen nicht nur ein beliebtes Reiseziel, sondern seit Jahrhunderten eine Quelle intellektueller, kultureller und wissenschaftlicher Inspiration. Aktuell ist die Wahrnehmung des Mittelmeerraums vor allem mit Stichworten wie Krise, Konflikt und Protestbewegungen verbunden. Doch ist nicht vielleicht die „Krise des Südens“ auch ein Ausgangspunkt für neue Impulse in der Region und für die Europäische Union?
Rémi Brague - Mittelmeer als Mythos
Der französische Philosoph Rémi Brague („Europa: Eine exzentrische Identität“) zeigt mit seiner ideengeschichtlichen Perspektive auf, wie das Mittelmeer seit Jahrzehnten Träumen verschiedenster Färbung Vorschub leistet, wobei die Mythisierung der Vergangenheit eine rosafarbige Zukunft des Dialogs der Kulturen plausibel machen soll. Ein Blick auf die wirkliche Geschichte dieses Raumes zwingt einen zu einer nüchterneren Sicht unserer vergangenen, heutigen und möglichen Lage.
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http://glitzerwasser.blogspot.com/2013/10/latiner-teutonen-und-die-zukunft-europas.html
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Nach der Logik müßte derzeit Deutschland nach seiner Krise von vor einigen Jahren ein kulturelles Feuerwerk abgebrannt haben. Sehe ich leider nicht. Das Gegenteil ist wohl eher der Fall. Die Kultur verarmt und ähnlich wie in Deutschland wird das, was erst einmal weg ist auch nicht wieder kommen.
Italien etwa gräbt ja eh schon lange am eigenen Erfolg und unterhöhlt das Fundament der Kultur - unter dem Deckmantel die Kultur zu schützen, aber eigentlich nur, um mit dem was noch da ist richtig Geld zu machen. Bis hin zur Überlegung gar antike Kunstwerke zu Gunsten des Staatshaushaltes zu verkaufen. Gleichzeitig darf man nicht mehr in staatlichen Sammlungen fotografieren, was eine Verbreitung der Kultur massiv erschwert.