Die Arolsen Archives sind ein internationales Zentrum über NS-Verfolgung mit dem weltweit umfassendsten Archiv zu den Opfern und Überlebenden des Nationalsozialismus. Die Sammlung mit über 30 Millionen Dokumenten sowie Hinweisen zu rund 17,5 Millionen Menschen gehört zum UNESCO-Weltdokumentenerbe. Sie beinhaltet Dokumente zu den verschiedenen Opfergruppen des NS-Regimes, die nach dem Krieg dazu dienten, Menschen zu suchen, Schicksale zu klären und Verfolgungswege zu dokumentieren. 2019 wurden in einem OnlineArchiv 27 Millionen Dokumente veröffentlicht und sind heute frei zugänglich. Schüler und Schülerinnen sowie Freiwillige aus aller Welt arbeiten u.a. im Rahmen der Crowdsourcing-Kampagne #everynamecounts mit Dokumenten aus nationalsozialistischen Konzentrationslagern. Der Beitrag präsentiert die Kampagne und zeichnet zudem die Entwicklung der verschiedenen historischen Gebrauchsweisen der sogenannten Häftlings-PersonalKarte nach.
Die Fachkonferenz, 02.-04. Juni 2022, Paderborn
Unsere Geschichte(n) und Umgangsweisen mit Vergangenem sowie unsere Erinnerungen daran sind nicht zuletzt Ausdruck und Produkt gesellschaftlich-kommunikativer bzw. medialer Praktiken und deren institutionellen Rahmenbedingungen. Was passiert jedoch mit den gesellschaftlich geteilten Geschichten und Erinnerungen, wenn sich Öffentlichkeit und gesellschaftliche Aushandlungsprozesse immer mehr in den digitalen Raum verlagern oder sogar zum Ausgangspunkt dieser werden? Wie interagieren digitaler Wandel, eine neue Kultur der Digitalität und Geschichtskultur(en) miteinander? Wohin führen uns diese Entwicklungen in den geschichtskulturellen Institutionen, wie z.B. in Schulen und Universitäten, Museen, Bibliotheken und Archiven, aber auch in den Massenmedien und Social Media? Und wie können oder sollen diese darauf reagieren? – Diese und andere sind die leitenden Fragen der vom Bereich für Theorie und Didaktik der Geschichte der Universität Paderborn zusammen mit unseren Kooperationspartnern geplanten öffentlichen Fachkonferenz, die sich sowohl an Personen richtet, die sich professionell mit der Erforschung von Geschichte und historischem Lernen befassen, als auch an alle anderen am Thema Geschichte, Digitalisierung und Digitalität Interessierte.