Das Verhältnis zwischen Geschichtswissenschaft und Geschichtsjournalismus ist ein altes. Mit der institutionellen Ausbildung beider Systeme im 19. Jahrhundert entstand auch eine Beziehung, die sich im Spannungsfeld von Arbeitsteilung, Deutungskonkurrenz und Grenzgängertum herausbildete. Nicht selten waren Geschichtsjournalisten die besser schreibenden Geschichtswissenschaftler oder umgekehrt Geschichtswissenschaftler die besser informierten Geschichtsjournalisten. Beiden Tätigkeitsbereichen ist gemein, dass sie Auskunft über die Vergangenheit geben. Beide deuten dabei Vergangenes und machen verschiedene Deutungsangebote. Welche Ziele aber werden dabei jeweils verfolgt? Wem gegenüber fühlt man sich verpflichtet? Welche Abhängigkeiten bestehen? Und: Was hat sich verschoben, insbesondere im Zuge des digitalen Wandels? Diese Fragen diskutierten zum Auftakt des 53. Historikertags in München die Historikerinnen Prof. Dr. Eva Schlotheuber (Universität Düsseldorf) und Prof. Dr. Gabriele Metzler (Universität HU Berlin) sowie die Journalisten Dr. Gustav Seibt (Süddeutsche Zeitung) und Patrick Bahners (Frankfurter Allgemeine Zeitung). Moderiert wurde das Gespräch von Prof. Dr. Marko Demantowsky (Universität Wien) und Georgios Chatzoudis.
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