In der Reihe "Schriften des Historischen Kollegs. Kolloquien" sind jüngst zwei weitere Bände erschienen.
In dem von Marian Füssel heraugegebenen Band 105 "Der Siebenjährige Krieg 1756–1763. Mikro- und Makroperspektiven" widmen sich ausgewiesene, internationale Expertinnen und Experten dem großen Krieg des 18. Jahrhunderts aus der Nähe. Die Beiträge des Bandes handeln unter anderem von diplomatischem Kalkül und weltweiten Kommunikationsnetzwerken, von der Praxis militärischer Gewalt in Belagerungen, von der Finanzierung und Zählung von Streitkräften oder den Erfahrungen von Okkupationen vor Ort. In dem Werk wird der globale Konflikt mit Schauplätzen in Europa, Afrika, Amerika und Südasien aus neuen Perspektiven und mithilfe neuer Forschungsansätze betrachtet. Besondere Aufmerksamkeit gilt der bislang wenig gewürdigten Verwicklung des spanischen Imperiums in den Konflikt.
Der Band 106 "Gute Erinnerungen an schlechte Zeiten?. Wie nach 1945 und nach 1989 rückblickend über glückliche Momente in Diktaturen gesprochen wurde", herausgegeben von Monica Rüthers, geht der Frage nach den wechselnden Rahmenbedingungen des positiven Erzählens über Diktaturen des 20. Jahrhunderts nach. Dem Wissen um den amoralischen Charakter der nationalsozialistischen und kommunistischen Herrschaft stand nach 1945/1989 das Bedürfnis der Menschen gegenüber, sich auch an die schönen Momente im eigenen Leben während der Diktatur zu erinnern. Daraus ergab sich ein moralisches Dilemma: Wie konnte die problematische Vergangenheit in die eigene Lebenserzählung integriert werden? Die Autorinnen und Autoren nehmen hierbei West- und Ostdeutschland ebenso in den Blick wie die ehemalige Sowjetunion und die Tschechoslowakei.