Am 11. März 2024 wurde der Forschungsverbund zu Militär, Krieg und Geschlecht/Diversität (MKGD) gegründet, der diesem wichtigen Forschungsfeld im deutschen, europäischen und transatlantischen Raum einen wissenschaftlichen Ort geben will. Der MKGD-Forschungsverbund ist zurzeit eine Kooperation von 30 einschlägig forschenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern verschiedener Disziplinen von Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen aus acht Ländern (Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Irland, Niederlande, Österreich, Schweiz und USA) in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMSBw).
Der interdisziplinäre MKGD-Forschungsverbund widmet sich den Fragen, welche Bedeutung Militär und Krieg als Genderproduzenten in der Geschichte und Gegenwart hatten und haben und inwiefern umgekehrt Vorstellungen von Geschlecht und Diversität das Militär in Frieden und Krieg geprägt haben und es noch heute tun. Dabei sollen die Begriffe Militär und Krieg weit gefasst und systematisch historisiert und kontextualisiert werden. Der Forschungszeitraum wird das 17. bis 21. Jahrhundert umfassen. Der regionale Rahmen soll global gefasst werden.
Ziel des Forschungsverbundes ist die systematische Bearbeitung des Forschungsansatzes und Gegenstandes Geschlecht/Diversität, Militär, Gewalt und Krieg durch intensive interdisziplinäre und internationale Kollaboration. Der Forschungsverbund soll zu einer besseren Vernetzung und dem regelmäßigen Austausch der in diesem Feld arbeitenden Expertinnen und Experten verschiedener Disziplinen beitragen, systematisch Förderung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in allen Karrierephasen betreiben und gezielt gemeinsame Forschungsvorhaben entwickeln, die wichtige Forschungsdesiderate in diesem Bereich aufgreifen.
Neben einer Website umfasst der Forschungsverbund derzeit eine Mailingliste, die an die Universität der Bundeswehr München angebunden ist, ein Online-Forschungkolloquium, das im Sommersemester 2024 beginnen und im Sommer regelmäßig vier und im Winter drei Veranstaltungen umfassen wird, und einen jährlich stattfindenden thematischen Präsenz-Workshop in Verbindung mit einer Schreibwerkstatt für Doktorandinnen und Doktoranden.
Das Thema des Online-Forschungskolloquiums im Sommersemester 2024 ist “Militär, Krieg und Geschlecht/Diversität: Forschungsstand und Forschungsprobleme”. Es startet am 29. April, 16.00-18.00 Uhr, mit dem Vortrag „Krieg und Geschlecht in der Frühen Neuzeit (ca. 1400-1800) – Ein Forschungsüberblick“ von Prof. em. Dr. Claudia Opitz-Belakhal (Universität Basel), einer der Pionierinnen der frühneuzeitlichen Frauen- und Geschlechterforschung zu Militär und Krieg im deutschsprachigen Raum. Der erste thematische MKGD Workshop und die Schreibwerkstatt zum Thema “Geschlecht und Gewalt in Kolonialkriegen, Kolonialherrschaft und antikolonialen Befreiungskämpfen” finden am Donnerstag und Freitag, 30. und 31. Januar 2025, am ZMSBw statt. Ein Call for Papers wird demnächst versandt werden.
Über Unterstützung bei der Verbreitung dieser Ankündigung bedanken wir uns im Voraus!
Ausführliche Informationen sind der MKGD Website zu entnehmen: <https://mkgd.hypotheses.org>
Für eine Aufnahme in die MKGD-Mailingliste bitte eine Email an die folgende E-Mailadresse senden: mkgd.forschungsverbund@gmail.com
Auskunft erteilen die Sprecherinnen des Forschungsverbundes:
— Prof. Dr. Isabelle Deflers, Professorin für Geschichte der Frühen Neuzeit, Universität der Bundeswehr München, Fakultät für Staats- und Sozialwissenschaften. Email: <isabelle.deflers@unibw.de>
— Prof. Dr. Karen Hagemann, James G. Kenan Distinguished Professor of History and Adjunct Professor of the Curriculum in Peace, War, and Defense, University of North Carolina at Chapel Hill. Email: <hagemann@unc.edu>